Weltgebetstag 2014

Was ist der Weltgebetstag? 
 
Der Weltgebetstag ist die weltweit größte ökumenische Basisbewegung von Frauen. Er wird in über 170 Ländern der Erde immer am ersten Freitag im März gefeiert.
 
Die Liturgie für diesen Gottesdienst wird in jedem Jahr von einem anderen Land ausgearbeitet. Im Gottesdienst wird über das jeweilige Weltgebetstagsland informiert, für die Menschen gebetet und auch eine Kollekte für wichtige Hilfsprojekte eingesammelt.
 
In Anschluss an den Gottesdienst besteht die Möglichkeit zum gemütlichen Beisammensein. Im Namen des Vorbereitungsteams laden wir Sie ganz herzlich dazu ein.
 

 

Am 7. Februar 2014 feierten Menschen weltweit nach einer Liturgie, die von Frauen aus Ägypten entworfen worden war. 

 

80 Frauen aus Evangelischer und katholischer Kirchengemeinde und von den Methodisten hatten sich zusammen gefunden um den Weltgebetstag nach einer Liturgie aus Ägypten zu feiern. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand die Begegnung der samaritanischen Frau mit Jesus Christus am Jakobsbrunnen und die Aussage des Gottessohns "Ich gebe Dir lebendiges Wasser und Du wirst nie mehr Durst haben". Eine wichtige Aussage in einem Land, dessen Gebiet in weiten Teilen von Wüsten geprägt ist. Mit einem Bodenbild aus Tüchern und einem Kreuz sowie einem Brunnen symbolisch da schuf das Vorbereitungsteam einen optischen Mittelpunkt im großen Saal des Andreasgemeindehauses. Die Vielfalt der Beiträge, die Texte der Lieder, deren musikalische Begleitung durch Flügel, Trommeln und Tamburin unterstrichen die Botschaft und nahmen die Versammelten mit hinein in die Kultur des Landes. Die Darstellung der Szenen vertieften die Aussagen und fügten sich zu einem harmonischen Ganzen. Die Kultur und Tradition des Landes verkörpert durch Pharaonen, Pyramiden und Tourismus, die Frauen auf dem Land, die zwischen Ernährung ihrer Familien und Recht auf Bildung stehen, die etablierte Schicht beispielsweise in den Verwaltungen der großen Städte wie Kairo, die sich in Projekten wie der Bewässerung engagiert und die Mittelschicht, die sich dank moderner Kommunikationsmittel zu Protestaktionen auf dem Tharirplatz zusammenfindet, um für ihre Rechte einzutreten - all das sind Wirklichkeiten in einem Land, das Zufluchtsort für die Gottesfamilie wurde, deren Geschichte untrennbar mit der jüdischen verbunden ist und die eine reiche, koptisch geprägte Kirchengeschichte hat. Von Ägypten gingen schon früh Impulse für die weltweite Christenheit und deren Geschichte aus. Die Gemeinde, darunter vier Männer, konnte sich einbringen, indem jeder sein Anliegen, seine Gotteserfahrung und Schuld auf einen Tropfen aus Papier schreiben konnte, der in den symbolischen Brunnen geworfen wurde und im Osterfeuer verbrannt werden wird. Mit ihrem Opfer unterstützten die Besucherinnen Bildungsprojekte und Initiativen zur Stärkung der Rolle der Frauen im Land am Nil.  Beeindruckend an diesem Abend war, wie viele Frauen sich im Team und bei sechs Vorbereitungstreffen  mit Ideen und Talenten eingebracht haben.

Holger Seitz